Studienreise 2025

Studienreise 2025

Prag im Mai

Die Studienreise 2025 führt uns nach Prag, in die Stadt der hundert Türme. Vom 21. bis 25. Mai besuchen wir u. a. die Prager Altstadt, Neustadt, Burg und Dom. Anmeldungen sind ca. 7 Wochen vorher möglich. Näheres zum Programm folgt.

Die Aposteluhr am Rathaus – eine weltweit bekannte astronomische Uhr aus dem Jahr 1410

Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege 2024

Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege 2024

Mit dem „Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege“ wurden von der Deutsche Stiftung Denkmalschutz und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks am 15. November 2024 fünf Denkmaleigentümer und 28 Handwerker unterschiedlicher Gewerke aus Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Bei der Preisverleihung zählte erneut ein Mitglied unserer Fachgruppe zu den glücklichen Gewinnern. Pasquale Buccio, Stuck mit Profil wurde für die Arbeiten an dem aus dem 16. Jahrhundert stammenden Steilgiebelbau in Longuich ausgezeichnet.
Mehr Infos dazu gibt es im
Presse Archiv der Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Infoblatt der Preisträger – Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege 2024 Rheinland-Pfalz

Hier noch ein link zum YouTube Kanal „Kulturdenkmale Longuich-Kirsch“ mit dem Titel
Repräsentativer Putzbau in Longuich-Kirsch – Restaurierung und neuer Glanz für ein Haus der Renaissance

Bildergalerie

Steilgiebelbau aus der Renaissance

Fotos © Pasquale Buccio

Studienreise in die Normandie

Studienreise in die Normandie

Man sieht nur, was man weiß!

Dieser kluge Satz geht auf Goethe zurück (Eigentlich: „Man erblickt nur, was man schon weiß und versteht.“) Wir kennen den Sinnspruch vor allem von unserem langjährigen Ausbildungsleiter Eckard Zurheide. Eine gute Ausbildung schärft unsere Wahrnehmung, erfüllt uns mit Aufmerksamkeit und Respekt.
Wie sehr Vorkenntnisse und Erfahrungen unsere Wahrnehmung beeinflussen, konnten wir auf unserer diesjährigen Studienreise in die Normandie wieder einmal erleben.
Im Mittelpunkt stand Le Havre, eine Stadt aus Beton, die touristisch wenig aufgesucht wird und eigentlich auch nicht für Restauratoren im Handwerk interessant sein sollte. Wenn wir aber nur schon wissen, dass das Stadtensemble zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, werden wir schon aufmerksam und schauen genauer hin. Tatsächlich haben wir Vergleichbares noch nicht gesehen: eine Mischung aus Bauhaus und Klassizismus, moderner Sachlichkeit und dekorativer Reminiszenz. Klare Formensprache, breite Boulevards, Symmetrie, Gesimse, Säulen, fein dosierte Ornamentik. Jedes Gebäude findet sich im anderen wieder und ist doch einzigartig. Weiteres Wissen lässt uns noch mehr sehen. Le Havre wurde 1940 von der deutschen Wehrmacht besetzt und im September 1944 von der britischen Luftwaffe fast völlig zerstört. Eine Rekonstruktion kam nicht mehr in Frage. Die französische Regierung gab dem Architekten August Perret den Auftrag, die Stadt nach einem Masterplan neu zu errichten. Dabei entstand die neue Stadt aus den Ruinen der alten. Der Schutt wurde nach Farbe und Struktur sortiert und unter Beimischen von Glassplittern, Kies und Sand ergaben sich unterschiedliche Betonoberflächen. Somit ist die alte Hafenstadt dreifach in der neuen vertreten: als Bauschutt im Beton, als nuancierte Farbgebung (beige, gelb, rosa, goldbraun u.a.) und in den zentralen historischen Straßenverläufen.
Einen ganz anderen Eindruck verschaffte uns Rouen, eine Stadt mit mittelalterlichem Flair, mit Kopfsteinpflaster, gotischen Kirchen und rund 2000 Fachwerkhäusern im normannischen Stil. Als wir aber erfuhren, dass die Hauptstadt der Normandie im Zweiten Weltkrieg zu 50% zerstört wurde, schauten wir noch genauer hin, um zu sehen, was an der Stadt mittelalterlich und was rekonstruiert sein könnte.
Ganz anders wirkte auf uns die eigentlich malerische Hafenstadt Honfleur. Sie war touristisch so überlaufen, dass wir uns im Disneyland wähnten. Mit dem Wissen, dass die alte Hafenstadt im Zweiten Weltkrieg keinen Schaden erlitt, schärfte sich wieder unser Blick für die authentische Originalsubstanz.
Es ist gut, wenn wir mit Sachverstand und Wertschätzung immer wieder den Blick frei bekommen für das, was da ist. Und es ist besonders schön, wenn das dann auch im Austausch mit Gleichgesinnten auf einer Studienreise erfolgt.

Stefan Kloss, Restaurator im Malerhandwerk

Das Programm in Kurzform

  • Die Stadt Le Havre mit ihrer einzigartigen Nachkriegsarchitektur nach den Plänen des Architekten Auguste Perret (UNESCO-Weltkulturerbe!)
  • Fécamp – die Hafenstadt an der Alabasterküste mit dem Palais Bénédictine. Palast, Museum und Likörfabrik in einem.
  • Rouen als Hauptstadt der Normandie mit ihrem mittelalterlichen Stadtkern und den zahlreichen Fachwerkhäusern im normannischen Stil.
  • Die malerische Hafenstadt Honfleur mit St. Catherine, der größten Holzkirche Frankreichs.
  • Bayeux, die beschauliche Kleinstadt mit ihrem berühmten 70 m langen Wandteppich aus dem 11. Jahrhundert
    sowie ein kurzer Abstecher zum Landungsstrand der Alliierten am D-Day.

Impressionen

Le Havre

Nachkriegsarchitektur nach den Plänen des Architekten Auguste Perret.

Weiterführende Informationen zum Beton-Poeten Auguste Perret findet ihr hier
Das Meisterwerk des Beton-Poeten
500 Jahre Le Havre

 

Fécamp

Der Palais Bénédictine – ein Prachtbau im Stil der Neugotik und Neurenaissance. Palast, Museum und Likörfabrik in einem.

Rouen

Mittelalterlicher Flair, Kopfsteinpflaster, gotische Kirchen und rund 2000 Fachwerkhäuser im normannischen Stil. Rekonstruiert oder tatsächlich mittelalterlich?

Honfleur

Eigentlich eine malerische Hafenstadt – doch touristisch überlaufen. Dafür aber viel authentische Originalsubstanz.

Bayeux

Die Kleinstadt mit 2000-jähriger Geschichte und der besonders sehenswerten gotischen Kathedrale Notre-Dame.

Fotos © Stefan Kloss, Björn Toelstede, Daniela Clever

Horizonterweiterung

Horizonterweiterung

Da stehen sie – Restauratorinnen und Restauratoren im Handwerk…

… Sie haben eine gute, umfangreiche und qualifizierende Ausbildung erhalten, haben in ihrer Prüfung gezeigt, was sie können und irgendwie ist klar: Wir tun gut daran, uns nicht auf unseren Lorbeeren auszuruhen, denn dann werden unsere Wege starr und eng und irgendwann nicht mehr zeitgemäß sein.

Da ist es eine gute Idee, einem der Vereine im DRH (Dachverband der Restauratoren im Handwerk e.V.) beizutreten und von den darin gebotenen Möglichkeiten zu profitieren:
– Erfahrungsaustausch,
– Immer-Weiter-Bildung,
– Kontaktpflege und Netzwerkbildung,
– Öffentlichkeitsarbeit,
– Stärkung von Interessenvertretung,
– Werbung durch gezeigte Kompetenz usw.

Der Grad des Engagements ist frei wählbar und die Stimmung, wenn man sich trifft, durchweg sehr gut,- man ist eben auch einfach gerne unter Gleichgesinnten.
Die „Fachgruppe Restauratoren im Handwerk e.V.“ legt einen ihrer Vereinsschwerpunkte auf die Immer-Weiter-Bildung, und Fachtagungen und jährliche Bildungsreisen bilden dabei die Höhepunkte.
Nach der Fachtagung im Februar mit der Auseinandersetzung mit Restaurierungskonzepten anhand von aktuellen Praxisbeispielen fand im Mai 2023 eine Bildungsreise nach Kampanien statt. Die Organisation „vor Ort“ lag in den guten Händen von Pasquale (Lino) Buccio, Restaurator im Stukkateur-Handwerk aus Butzweiler, der aus diesem denkmalgespickten Teil Italiens stammt.

Bei Besichtigungen auf der Insel Procida, in Pozzuoli, Neapel und Pompeji konnten die 32 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erspüren, dass
– Denkmalpflege immer auch der Region und der lokalen Geschichte Rechnung trägt,
– historisches Kulturgut im Massentourismus besondere Konservierungsansprüche stellt,
– große Mengen und hohe Dichte von schützenswerter Substanz bereits für sich eine Herausforderung sind und
– ein sorgfältig abgewogenes Restaurierungskonzept mit gründlicher zuvor erfolgter Untersuchung und Analyse von größter Wichtigkeit ist.

Kampanien hat einen starken Eindruck bei Allen hinterlassen – die Architektur und die Denkmale – aber auch die Bewohner, die Vulkane und das Meer.
Für diese weiterbildenden Erfahrungen sind wir gereist.
Geblieben sind wir bei dem Prinzip „think global, act local“.
Und zurück gekehrt sind wir in unsere Heimat, die erst durch das Reisen nicht zu einer bloßen Coach verkommt.

Hans-Georg Gathmann, Restaurator im Stukkateur-Handwerk
Fotos: Stefan Kloss, Restaurator im Maler-Handwerk

Verschachtelt: Der Hafen von Procida

Kontrastreich: Alt und Neu in Pozzuoli

Verjüngt: Chiesa della Santa Croce in Pozzuoli

Gewaltig: Galeria Umberto in Neapel

Stachelig: Gesù Nuovo in Neapel

Geprägt: Fassade in Neapel

Gespurt: Pflaster in Pompeji

Blühend: Ausgrabung in Pompeji

Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege 2019

Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege 2019

Der Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege wird von der Deutsche Stiftung Denkmalschutz und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks jährlich in zwei Bundesländern, 2019 in Baden-Württemberg und im Saarland verliehen. Auch bei dieser Preisverleihung zählten erneut Mitglieder unserer Fachgruppe zu den glücklichen Gewinnern. Alexander Fenzke, Mathias Gläser und Martin Trebing wurden für Ihre Arbeiten an dem aus dem 17. Jahrhundert stammenden Hofgut mit Wohnhaus in Mössingen ausgezeichnet.

Mehr Info´s auf den Seiten der Deutsche Stiftung Denkmalschutz zum Winkelgehöft aus dem 17. Jahrhundert und den Preisträgern vom Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege 2019

Fotos von links: Hans Peter Wollseifer, Präsident, Zentralverband des Deutschen Handwerks, Dr. Steffen Skudelny, Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Ministerpräsident Winfried Kretschmann, und die Preisträger Alexander Fenzke, Mathias Gläser und Martin Trebing bei der Preisverleihung in Stuttgart.
Fotos © Kraufmann/DSD